Die „vereinfachte Methode“ ist weniger aufwendig und führt bei genauer Durchführung auch zum Erfolg.
Eigentlich meine beliebteste Methode, da das Pumpensystem nicht geöffnet werden muß. Beim Abschrauben des Druckrohranschlusses, wird die Dichtfläche zwischen Pumpenelement und Pumpenventil entlastet und es können sich Montageverunreinigungen dazwischen setzen. Wird der Druckrohranschluss dann später festgezogen, wird der Hochdruckraum undicht.
Regelstange auf Volllast stellen also 12 mm bei unten liegender Steuerkante. Regelweg 13,2mm – 13,9mm bei oben liegender Steuerkante.
Wichtig !!! – bei Pumpen/Elementen mit oben liegender Steuerkannte, muß erst die Menge mittels Meßzylinder auf dem Prüfstand eingestellt werden, daraus ergibt sich der bei der FB Einstellung erforderliche Regelstangenweg.
ACHTUNG !!! Bei den Pumpen 85/2 und 108/2 NICHT mit hochgeklappten Startmengenanschlag oder eingedrückten Startmengenknopf einstellen, da man sonst in den Bereich der Startkannte kommt.
Man schraubt die erste Einspritzleitung am Rohranschluss der Einspritzpumpe ab. Entgegen der „Tropfrohrvariante“ bleibt der Druckrohranschluss festgeschraubt. Man entfernt den Ventildeckel und dreht an der Kurbelwelle den Motor auf OT im Verdichtungshub (Nockenwelle beachten, siehe oben.), dann pustet man den Dieselspiegel aus dem Kegel des Druckrohranschlusses heraus, bis der Flüssigkeitsspiegel am unteren Rand des Kegels steht, man ihn also gerade noch sieht. Dann dreht man die Kurbelwelle 1 1/2 Umdrehungen und beobachtet dabei den Kraftstoffspiegel im Rohranschluss. Er sollte sich nicht verändert haben. Nun dreht man langsam bis etwa 40 Grad vor OT und beobachtet weiter den Flüssigkeitsspiegel, dann dreht man sehr langsam (fast Grad für Grad) weiter und beobachtet den Flüssigkeitsspiegel ganz genau. Sobald er auch nur ein ganz kleines bisschen beginnt zu steigen, hat man den Förderbeginn der Einspritzpumpe gefunden. Die Steuerkante vom Pumpenkolben verdeckt nun die Zulaufbohrung und drückt den DK nach oben heraus. Diese Methode kann ca. 1 Grad „nachgehen“, weil der Kolben der Einspritzpumpe ja bereits etwas über der Zulaufbohrung steht und bereits pumpt. Für eine Überschlagsmäßige Kontrolle, wenn der Förderbeginn total verstellt sein sollte, oder ein grob falscher Förderbeginn als Fehlerdiagnose ausgeschlossen werden kann, ist diese Methode einfach und sicher. Zur Sicherheit wird auch dieser Test zweimal durchgeführt. Natürlich ist auch hier das Rückwärtsdrehen NICHT RATSAM!
Beim Zusammenbauen dürfen die Einspritzleitungen nicht mit der Mutter auf die Gewinde gezwungen werden. Man biegt sie vorher einzeln so, dass sie Spannungsfrei in den jeweiligen Konus der Einspritzdüse und des Rohranschlusses passen. Dann erst dürfen die Überwurfmuttern angezogen werden. Man schraubt alles wieder zusammen und löst die Überwurfmuttern der Einspritzleitungen an den Düsen wieder eine Umdrehung und entlüftet per Handpumpe das Einspritzsystem, dann betätigt man den Starter ohne vorzuglühen etwa 20 sekunden lang, bis DK aus allen Überwurfmuttern herauskommt, dann schraubt man die Überwurfmuttern wieder fest und startet den Motor.
Nach der Warmfahrt kontrolliert man alle Verschraubungen auf Dichtigkeit.